

Ein Geburtstagsgeschenk ihres Mannes vor 15 Jahren war für Nancy Evers die Rettung: eine präventive Gesundheitsuntersuchung. Zwei Jahre lang war sie mit Schmerzen in Brust und Schulter herumgelaufen und hatte unter chronischer Müdigkeit gelitten. Es sei aber alles in Ordnung, versicherte ihr ein Arzt nach einer Blutuntersuchung. Nehmen Sie einfach Paracetamol, lautete der Rat, es ist wohl psycho-somatisch bedingt.
Bis zu diesem Tag der Untersuchung; innerhalb einer halben Minute hatte der Arzt gesehen, was los war. Der Ultraschall zeigte eine sechs Zentimeter lange Erweiterung der Aorta; sie war eine wandelnde Zeitbombe. “Am nächsten Tag saß ich mit all den Informationen bei meinem Hausarzt, der mich an einen Kardiologen überwies.
“Ein paar Wochen später musste ich am offenen Herzen operiert werden.” Benommen schildert sie, wie sie über Nacht zur Herzpatientin wurde. Neben der Erweiterung der Aorta wurde bei ihr auch eine stark verkalkte Aortaklappe festgestellt, die durch eine mechanische ersetzt wurde, und sie erhielt einen Herzschrittmacher.
Das war nicht das einzige Problem, das sie hatte. Nach ihrer Rehabilitierung nahm sie ihre Arbeit in der Bank wieder auf, stieß aber, wie sie sagt, auf viel Widerstand. Sie befand sich mitten in der Bankenkrise mit all den Fusions Schwierigkeiten. Schließlich verließ sie die Bank im Jahr 2014. “Ich dachte buchstäblich, mein Leben stände still, aber ich fand die Kraft, weiterzumachen.’’
Aus eigener Kraft weitermachen - das war künftig Nancys Lebensmotto. Und das hat ihr gut getan. “Viele Menschen denken, dass man als Herzpatient nichts tun kann oder darf. Das ist natürlich Blödsinn! Nicht mehr alles ist möglich, aber man kann es auch positiv sehen: Was kann man noch tun?”
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Sie ließ ihren Worten Taten folgen und fing an zu laufen. Aus einem Fünf-Kilometer-Lauf wurde ein Zehn-Kilometer-Lauf, gefolgt von dem Dam to Dam loop, einem Wettkampf in Amsterdam. Hand in Hand mit ihrem Mann überquerte sie die Ziellinie, ein magischer Moment. Stolz ist sie auch auf den Amsterdamer Halbmarathon. Alle Medaillen hängen im Wohnzimmer. “Nicht um mir selbst auf die Schulter zu klopfen, sondern als gute Erinnerung und als Anker.’’
Seit Jahren engagiert sie sich als Freiwillige für die Herzstiftung. Sie bereitet auch Frauen auf (offene) Herzoperationen vor und berät sie danach, um ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Eine wunderbare Arbeit, sagt sie. “Denn wie schön ist es, wenn man Menschen auf diese Weise helfen kann.’’
Segeln war schon immer eine Leidenschaft von Nancy und ihrem Mann. Kein Wunder, wenn man in Hoorn wohnt, direkt am Markermeer. Doch vor einigen Jahren erlitt sie einen neuen Rückschlag: Sie entwickelte Arthrose in ihren Händen. “Ich ließ alles Mögliche aus den Händen fallen“, schildert sie, “und meine Ergotherapeutin stellte fest, dass die Kraft in meinen Händen stark nachgelassen hatte. Als die Entzündung verschwand, überwies sie mich an Manometric. Ich hatte noch nie davon gehört und wusste nicht, was mich erwartet. Bei dem Termin steckte ich meine Hand in einen futuristisch aussehenden Scanner, etwas ganz Besonderes. Sehr positiv ist auch die Tatsache, dass ich nicht das Gefühl hatte, als Patient dazusitzen. Zwei Wochen später waren sie dann fertig. Das war schon ein aufregender Moment und es war wie Nikolaus. Die Schiene in einer schönen Schachtel!’’
“Ich ziehe sie an und dachte: Das kann doch nicht wahr sein, so viel Komfort und diese Unterstützung. Man hat wieder das Selbstvertrauen, dass man jetzt alles aufheben kann, und das macht das Leben so viel einfacher. Sehen Sie, ich kann keine 15 oder 20 Kilo mit den Händen heben, aber ich kann ein normales Leben führen. Und wie viel ist das wert? Wie schön ist es, dass man keine Pillen schlucken muss, sondern sich mit einer Schiene helfen lassen kann? Sie sehen also: Nancy Version 2.0.’’
Ein weiterer kleiner Rückschlag; es stellte sich heraus, dass sie gegen Silikon, das Grundmaterial der Schiene, allergisch war: Nach längerem Tragen wurde es an den Rändern der Schiene rot und schmerzhaft. Das ist zwar sehr selten, aber Nancy war ja bekanntlich die Ausnahme der Regel. In der Zwischenzeit hat Manometric ein neues Modell entwickelt: die Mano Air. Diese Schiene ist aus einem anderen Kunststoff gefertigt und stützt auch genau dort, wo es nötig ist. Wie die Silikon-Schiene, tut sie also auch genau das, was sie tun soll. “In ein paar Wochen werde ich für meine andere Hand auch eine bekommen. Ich kann es kaum erwarten.”
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